Kontaktlinsen werden mittlerweile zum größten Teil online bestellt und das aus gutem Grund. Onlineshops bieten die gleichen Markenlinsen zu einem Bruchteil des Preises an und haben darüber hinaus eine größere Auswahl. Wer sich einmal an eine bestimmte Marke gewöhnt hat, bestellt ohnehin immer das gleiche Modell nach und spart neben viel Geld so auch noch den Gang zum Optiker.
Wer noch nie Kontaktlinsen getragen hat, sollte vorher am besten einen Arzt oder Optiker konsultieren. Das ist ohnehin notwendig, um die Sehschwäche genau zu bestimmen und klärt nebenbei, ob medizinische Gründe gegen das Tragen von Kontaktlinsen sprechen.
Für wen eignen sich Kontaktlinsen?
Kontaktlinsen beschlagen nicht wie Brillen bei stärkeren Temperaturunterschieden beispielsweise beim Betreten eines Hauses im Winter und sind auch für Menschen mit starker Sehschwäche angenehm zu tragen, da die Gläser einer Brille hier immer noch sehr dick und somit schwer sind. Linsen stellen darüber hinaus für Menschen eine gute Alternative dar, die durch eine Brille behindert oder beeinträchtigt werden, oder aus ästhetischen Gründen keine Brille tragen möchten. Bei sportlichen Aktivitäten wie Ballsportarten, Schwimmsport, Krafttraining oder beim Joggen sind sie praktischer, da sie das Sichtfeld nicht einschränken, nicht vom herankommenden Volleyball beschädigt werden können wie ein Brillengestell oder ständig von der Nase rutschen.
Einschränkungen im Bezug auf Linsen ergeben sich, wenn man in einer sehr staubigen Umgebung lebt oder arbeitet, da es hier schnell zu Problemen mit den Augen und den Linsen kommen kann. In solch einem Fall ist eine Brille die bessere Wahl, da sie einen praktischen Schutz vor Fremdkörpern bietet. Linsen sind zudem ungeeignet für Menschen mit bereits bestehenden Augenkrankheiten, da diese durch sie wohlmöglich schlimmer werden können. Dies jedoch sollte mit einem Augenarzt besprochen werden. Eine weitere Ausnahme sind vergessliche oder schludrige Menschen, da man Linsen stets pflegen muss, um die Augen bestens zu versorgen und nicht zu reizen, und sie schnell verlieren kann. Der Verlust einer Brille ist meist schneller bemerkt und einfacher behoben als das Suchen einer Linse auf Teppichfußboden. Wer sehr schnell zu Augenirritationen oder Bindehautentzündungen neigt, sollte auch tendenziell die Finger von ihnen lassen oder nur sehr Hochwertige ausprobieren. Ein weiterer Streitfall sind Kinder und Jugendliche, da das Wachstum der Augen noch abgewartet werden muss. Hierbei bietet es sich an professionellen Rat von einem Augenarzt einzuholen, bevor Entscheidungen getroffen werden.
Welche Arten von Kontaktlinsen gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Linsen. Je nachdem, für welche Art von Kontaktlinsen man sich entscheidet, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Einschränkungen.
Harte Kontaktlinsen
Harte Linsen, auch formstabile Linsen genannt, bestehen aus stabilen Kunststoffen und verdienen dadurch ihren Namen im Vergleich zu weichen Linsen. Durch ihre stabile Form formen diese eine Art Schale, die auf dem dünnen Tränenfilm schwimmt, der die Hornhaut umschließt. Durch ihren recht festen Sitz eignen sie sich daher am besten, um einige Sehfehler, wie beispielsweise leichte Hornhautverkrümmungen, zu korrigieren. Zudem schützen sie dabei das Auge vor Fremdpartikeln und möglichen Verletzungsgefahren.
Seit den 1970er Jahren erhältlich, zeichnen sich diese vor allem durch ihre Sauerstoffdurchlässigkeit aus. Dadurch wird dem Auge eine möglichst natürliche Nährstoffaufnahme gewährt. Mit der Weiterentwicklung der weichen Linsen hat sich dieser Unterschied jedoch relativiert, sodass jede Art von Kontaktlinsen eine gute Versorgung des Auges garantiert.
Ein großer Unterschied zu ihren weichen Verwandten ist jedoch die Lebensdauer, die hier deutlich höher ist. Harte Linsen werden meist für ein halbes oder ein ganzes Jahr hergestellt. Daraus resultiert jedoch auch die Verpflichtung des Trägers, diese besonders gut zu pflegen und sorgsam auf sie achtzugeben, da der Verlust oder die Zerstörung einer solchen Linse bedeutend teurer und ärgerlicher ist als der einer weichen Monatslinse. Zudem braucht es eine längere Gewöhnungsphase, danach sind jedoch harte Linsen der Favorit zahlreicher Kontaktlinsenträger.
Nicht geeignet sind harte Linsen für Sportler, da sie aufgrund von schnellen Kopfbewegungen leichter verloren werden können. Sie sorgen jedoch bei ihrem Träger für eine fokussiertere Abbildung des Gesehenem. Auch Menschen, die zu Entzündungen und Augenirritationen neigen, haben mit harten Linsen die bessere Variante für sich genommen, da diese das Auge besser vor Fremdkörpern schützt.
Weiche Kontaktlinsen
Die weiche Variante von Linsen bietet sich vor allem dann an, wenn diese nicht jeden Tag fast rund um die Uhr getragen werden, sondern vor allem für einzelne Tätigkeiten wie sportliche Aktivitäten gebraucht werden. Dies resultiert aus ihrer ausgeprägteren Größe, die sie dank ihrem Rand, der unter die Lider reicht, fest im Auge verankert. Dabei sind diese Linsen aufgrund ihres hohen Wassergehaltes und ihrer Flexibilität angenehm zu tragen und einfach einzusetzen sowie zu entfernen, was sich besonders für Anfänger auf diesem Gebiet anbietet. Zudem gewöhnt man sich am Anfang schneller an weiche Linsen als an harte. Sie bieten sich auch an, wenn sich in jungen Jahren schneller die Sehkraft ändert und man dann nicht für ein ganzes Jahr eine harte Linse mit zu geringer Unterstützung tragen muss, sondern unkompliziert eine andere weiche Linse einfügen kann. Arbeitet man in staubiger oder windiger Umgebung, so bietet sich auch hier diese Variante an, da ein Staubpartikel schneller unter einer weichen Linse entfernt werden kann als bei ihrem formstabilen Pendant.
Weiche Linsen sind aus flexiblerem Material gestaltet, formen sich dabei dem Auge exakt an und haben hierbei eine bedeutend kürzere Lebensdauer als harte Linsen. Am beliebtesten sind solche, die für vier Wochen eingesetzt werden können und danach in den Müll wandern. Im Vergleich zu harten Linsen müssen sie aber auch gut gepflegt werden, um nicht auszutrocknen und ein angenehmes Tragegefühl zu vermitteln.
Torische Kontaktlinsen
Torische Linsen haben neben der Funktion als Sehhilfe auch die Aufgabe Hornhautverkrümmungen zu lindern. Dazu werden sie für jeden Träger individuell vom Optiker angefertigt, da hier die spezifischen Maße des Zylinders und der Achse der Krümmung berechnet und beachtet werden müssen. Diese beschreiben dann für den Träger die exakte Position, die die Linse im Auge einnehmen muss. Dies ist entscheidend, da jedes Auge und jede Hornhautverkrümmung anders gestaltet ist
Durch torische Linsen schlägt der Träger zwei Fliegen mit einer Klappe: Er hat wieder volle Sehkraft und zudem wird seine Hornhautverkrümmung verbessert. Dies ist im Fall einer solchen Fehlstellung ein wirklicher Vorteil von Kontaktlinsen im Gegenteil zu Brillen, da diese nicht direkt auf das Auge einwirken können.
Multifokallinsen
Multifokallinsen sind dann erforderlich, wenn zwei verschiedene Fokusse aufgebaut werden müssen, da beispielsweise eine Kurzsichtigkeit mit einer altersbedingten Weitsichtigkeit zusammen auftritt. Im Bereich von Brillen gibt es hierfür sogenannte multifokale Brillen und auch im Kontaktlinsensegment, gibt es dafür in Form von Multifokallinsen Abhilfe. Diesen Typus Linse gibt es dabei in den Variationen hart und weich, sodass einfach zur favorisierten Art gegriffen werden kann. Bei der Herstellung von Multifokallinsen gibt es mehrere verschiedene Zonen, in die eine solche Linse eingeteilt wird: Hilfe für das Erkennen von Dingen in der Nähe und solche in der Ferne sowie eine Zwischenzone.
Somit sind diese Linsen für alle Menschen geeignet, die sich sonst mit zwei Brillen herumschlagen müssten oder zu ihren Linsen für das Sehen in der Ferne eine Lesebrille bräuchten. Diese Linsen geben ihnen mehr Sicht und dadurch mehr Sicherheit im Alltag und in Situationen, in denen ein komplettes Sichtfeld von Nöten ist, wie beispielsweise beim Autofahren oder im Sport. Hier ist es wichtig, dass Sie sowohl den Verkehr in der Ferne im Blick haben, als auch die Geschehnisse direkt vor ihrem Kraftfahrzeug scharf sehen können.
Gleitsicht-Kontaktlinsen
Gleitsicht-Kontaktlinsen adressieren dieselben Menschen wie multifokale Linsen. Wenn zwei verschiedene Fokusse gebraucht werden, da sowohl die Sicht in der Ferne als auch die in der Nähe getrübt ist, dann braucht es speziell angefertigte Linsen für diese Bedürfnisse. Gleichtsicht-Kontaktlinsen haben dabei dieselben technischen Raffinessen wie Gleitsichtbrillen: Sie helfen bei der Sicht nah und fern ohne, dass lästige Ränder zwischen den beiden Fokusbereichen auftreten und die Sicht mühelos von einem zum anderen gleiten kann.
Geeignet sind diese Linsen dabei vor allem für Menschen, denen beim Sehen in die Ferne und in der Nähe geholfen werden muss und die einen randlosen Übergang zwischen den zwei Zonen wünschen. Dies bietet sich vor allem bei schnellen Kopfbewegungen an, in denen ein Übergang oder Rand stören würde. Visuell herausfordernde Berufe wie beispielsweise Grafiker sind mit dieser Art von Linse besser ausgestattet.
Tageslinsen
Tageslinsen sind Linsen, die eine Lebensdauer von einem Tag aufweisen. Jeden Tag nimmt man daher eine frische Linse aus der Verpackung und muss sich aufgrund dessen nicht um deren Pflege über Nacht kümmern. Tageslinsen sind daher eine sehr einfach zu handhabende Alternative zu Monats- oder Wochenlinsen, machen sich jedoch auch nur dann bezahlt, wenn man die Linsen nicht jeden Tag trägt, da sonst somit zu viel Abfall anfällt und die Linsen auch teurer sind als Wochen- oder Monatspendants für denselben Zeitraum. Perfekt geeignet sind Tageslinsen für Menschen, die hauptsächlich ihre Brille tragen, an manchen Tagen jedoch gerne auf Linsen wechseln, sei es für längere sportliche Aktivitäten, um den Look zu verändern oder aus anderen praktischen Gründen.
Tageslinsen sind aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer immer weiche Kontaktlinsen und haben daher einen besseren Sitz als harte Linsen, die kleiner sind und daher nicht durch deren Ränder unter den Lidern verankert sind. Auf der anderen Seite werden jedoch nicht allzu viele verschiedene Größen im Tageslinsensortiment angeboten. Daher lohnt es sich, erst einmal einen Test zu machen und verschiedene Größen und Händler zu testen und einen Vergleich zu ziehen. Bei manchen, etwas spezielleren Anforderungen und Maßen, stellt es sich schnell heraus, dass Monatslinsen doch besser geeignet sind.
Wochenlinsen
Wochenlinsen haben eine Lebensdauer von einer oder mehreren Wochen, wobei besonders die Zweiwochenlinsen, die man bis zu 30 Tage tragen kann, beliebt sind. Im Gegensatz zu Tageslinsen müssen diese über Nacht in Kontaktlinsenpflegemittel eingelegt werden, beispielsweise in Kompaktlösungen, die bereits alles Wichtige enthalten. Als weiche Linsen bieten sie den Komfort und die Sicherheit, die allen weichen Linsen innewohnt.
Diese Kontaktlinsenart eignet sich für Menschen, die gerne einmal Linsen tragen, um die Brille nicht jeden Tag tragen zu müssen, jedoch nicht jeden Tag zu ihnen greifen. Zweiwochenlinsen eignen sich auch für diejenigen, die im Urlaub aktiv sein möchten und über einen mehrwöchigen Zeitraum komplett auf ihr Brillengestell verzichten möchten. Auch bei dieser Art von Linse sollte jedoch darauf geachtet werden, ob die angebotenen Größen ausreichen, oder ob doch speziellere Maße gebraucht werden, da auch hier nur einige Größen angeboten werden. Ein Test ist hier also auch unerlässlich.
Monatslinsen
Sehr beliebt in der Kategorie weiche Linsen sind die sogenannten Monatslinsen, die man, wie es der Name schon sagt, einen ganzen Monat lang tragen kann, bevor man ein neues Paar Linsen braucht. Auch hier gehört eine gute Pflege der Linsen durch regelmäßiges Abspülen und Aufbewahrung in einer speziellen Kontaktlinsenflüssigkeit dazu, damit die Linsen maximalen Komfort und keine Irritation der Augen bieten. Besonders die neue Generation der Silikon-Hydrogel-Linsen wird kaum noch als Fremdkörper wahrgenommen.
Geeignet sind Monatslinsen vor allem für Menschen, die regelmäßig tagsüber Linsen tragen und nicht nur in Ausnahmefällen zu diesen greifen. Zudem ist die Tragedauer von einem Monat äußerst praktisch, da man nur am ersten Tag jedes neuen Monats ein neues Paar Linsen heranziehen muss und sich nicht, wie bei Zweiwochenlinsen stets das Wechseldatum im Kalender notieren muss. Monatslinsen gibt es in zahlreichen Formen und Größen, daher lohnt sich ein Vergleich und Test verschiedener Marken und Arten, bevor man sich auf ein spezielles Modell festlegt.
Farbige Kontaktlinsen und Spaßlinsen
Eine Neuerung auf dem Markt sind farbige Linsen und sogenannte Spaßlinsen, die bei verschiedenen Freizeitaktivitäten genutzt werden können. Diese Art von Kontaktlinsen sollen nur die Optik verändern beziehungsweise verschönern und haben keinen medizinischen Hintergrund. Dabei gibt es diese Art von Linsen mit oder ohne Stärke, sodass auch Brillenträger davon profitieren können. Besonders beliebt sind solche Linsen als Ergänzung zu Kostümen, beispielsweise im Karneval oder an Halloween. Hierbei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, da es sie in allen verschiedenen Farben und Mustern gibt.
Vorsicht ist jedoch geboten bei häufigem Gebrauch solcher farbiger Linsen, da diese eine Belastung für die Augen darstellen und daher nur in seltenen Fällen benutzt werden sollten. Von dauerhaftem Gebrauch wird sowohl von Augenärzten, als auch von Optikern abgeraten. Hier gilt die Regel: Setzen Sie an speziellen Tagen Akzente, aber übertreiben Sie es nicht.
Was Sie über Kontaktlinsen wissen sollten
Es gibt einige Dinge, die man neben der Art und der Beschaffenheit von Linsen noch über sie wissen sollte, damit man das passende für sich findet und lange Spaß daran hat. Wenn man dann die richtige Linse gefunden hat, ist es wichtig, dass man sie richtig pflegt, um lange von ihr zu profitieren und nicht durch mangelnde Hygiene ihr Potenzial zu untergraben.
Stärke oder Sphäre (Dioptrien)
Sehr bedeutend für das Finden von geeigneten Linsen ist die Stärke, oder auch Sphäre genannt, welche in der Einheit Dioptrien angegeben wird und den Brechwert der Linse oder der Brillengläser angibt. Je höher diese ausfällt, umso schwächer ist die Sehleistung, die das Auge ohne Hilfe aufbringen kann. Hierbei kann die Zahl im Positiven oder mit einem Minuszeichen davor vermerkt sein. Ersteres bezeichnet eine Weitsichtigkeit, ein negativer Wert beschreibt im Gegensatz dazu Kurzsichtigkeit.
Dabei kann sich die Dioptrienzahl in einem Menschenleben in verschiedene Richtungen bewegen, da diese Zahl sich oft verändert. Ohne die richtige Hilfe und teilweise sogar dann, kann die Dioptrienzahl zunehmen. Mit den richtigen Linsen beispielsweise können diese Zahlen jedoch wieder ein wenig zurückgehen, dabei können aber auch die perfekten Linsen keine Wunder bewirken, sie sind Hilfsmittel, keine Heilmittel. Dies zeigt jedoch, dass es wichtig ist, die Sphäre regelmäßig überprüfen zu lassen, da somit auch die Linsen korrekt angepasst werden können. Ein regelmäßiger Test ist daher Pflicht.
Basiskurve
Die Basiskurve, auch als BC-Wert abgekürzt, gibt die Krümmung der Linse an, die mit der Krümmung der Hornhaut zusammenhängt. Je größer der Wert dabei ist, den der Augenarzt oder Optiker bei der Anpassung feststellt, umso geringer ist die Krümmung der Hornhaut.
Dies ist wichtig herauszufinden, da eine solche Krümmung die Auswahl von Linsen stark beeinflusst: Eine Hornhautverkrümmung ist immer recht individuell, jedoch bieten Hersteller bei ihren Linsenmodellen meistens zwei BC-Werte zur Auswahl an. Da diese Standardwerte bei den verschiedenen Händlern variieren, erfordert es also Test und Vergleich, um die richtige Linse zu finden. Bei einer Hornhautverkrümmung bietet es sich zusätzlich auch an, harte oder torische Linsen zu kaufen, die diesen Augenfehler korrigieren können. Die Basiskurve ist daher eines der wichtigsten Parameter bei der Ausmessung der Augen und der Suche nach geeigneten Linsen.
Durchmesser
Der Durchmesser einer Linse gibt ihre Größe in Millimetern an und wird auch als DIA oder DIA-Wert bezeichnet. Ganz generell ist der Durchmesser durch die Größe der Hornhaut des Trägers bestimmt, sowie durch die Tatsache, ob es harte Linsen oder weiche sind. Letztere haben einen größeren Durchmesser und sind daher durch ihre Ränder unter den Lidern fixiert, was ihnen größere Sicherheit im Auge verleiht. Schon kleinste Abweichungen im Durchmesser können dazu führen, dass die Linse nicht mehr richtig sitzt und somit ihren gewünschten Effekt, die Korrektur der Hornhautverkrümmung beispielsweise, verliert. Zudem können zu kleine oder zu große Varianten den Tragekomfort einschränken, da es erst einmal ungewohnt ist.
Verschiedene Linsenhersteller haben dabei auch wieder verschiedene Durchmesser als Standard. Daher sollte man nach der Anpassung der Linsen genau aufpassen, dass die gekauften Linsen den Werten im Kontaktlinsenpass entsprechen. Folgen Sie auf alle Fälle beim ersten Kauf dem Vorschlag des Augenarztes oder Optikers und falls Sie später den Hersteller wechseln möchten, vergewissern Sie sich, dass die neuen Ihren Maßen genauestens entsprechen.
Zylinder
Ein weiterer wichtiger Parameter auf der Suche nach den geeigneten Linsen ist der Zylinder. Dieser gibt in negativen Zahlen in Viertelstufen (-0,25 bis -10,00) und mit der Bezeichnung „cyl“ oder „zyl“ die Höhe der Hornhautverkrümmung an. Dieser Wert ist daher wichtig, da es bedeutend für die Auswahl der Linsen ist, wie stark die Hornhautverkrümmung korrigiert werden muss, sodass ein scharfes Bild entsteht.
Dieser Parameter entscheidet daher, zusammen mit anderen Werten, welche Linse eine geeignete Auswahl darstellt und perfekt passt, um die schwache, mittlere oder starke Hornhautverkrümmung auszugleichen und damit dem Auge zu helfen. Eine Linse mit abweichendem Zylinderwert kann daher sogar schaden, da es dem Auge zu viel oder zu wenig hilft und daher keine ideale Lösung darstellt.
Achse
Die Achse bei Linsen, die als A oder ACH abgekürzt wird, hängt direkt mit dem Zylinderwert, also der Höhe der Hornhautkrümmung zusammen. Sie bestimmt dabei die Zylinderwirkung in der Linse und wird anhand der Messeinheit Grad im Kontaktlinsenpass vermerkt. Dabei können die Werte zwischen 0 und 180 Grad variieren und geben somit an, ob eine torische Linse zur Korrektur der Krümmung gebraucht wird. Bei Brillen sieht man diese Achse dadurch, dass die Brillengläser von außen nach innen dünner oder dicker werden, je nachdem welche Gradzahl angegeben ist. Bei Linsen ist das zwar nicht sichtbar, jedoch genauso wichtig, damit man trotz seiner Hornhautverkrümmung mit ihnen optimale Ergebnisse erzielen kann.
Bei der Anpassung von Linsen ist neben dem Zylinderwert auch der Achswert ein wichtiger Parameter, um den festgestellten Astigmatismus zu überwinden und ihn durch die richtigen torischen Linsen zu verbessern. Daher sollten diese Werte immer genauestens angegeben werden, egal ob beim Kaufen der Linsen beim Optiker oder beim Bestellen online.
Addition
Addition ist ein Faktor, der bei Linsen und Brillen für Alterssichtigkeit zum Tragen kommt. Die Addition, abgekürzt mit ADD, ist dabei der Aufschlag, der auf die normalen Sehprobleme aufaddiert werden muss, um die altersbedingten Sehprobleme zu beheben. Einzeln aufgeführt im Kontaktlinsenpass ist dieser Faktor, da er beispielsweise bei Menschen mit vorhandener Kurzsichtigkeit die aufkommenden Altersprobleme beim Lesen in unmittelbarer Nähe ausgleicht.
Meist steigt dieser Wert mit zunehmendem Alter an, kann jedoch problemlos mit den passenden Linsen ausgeglichen werden. Somit ist es im Alter wichtig diesen Parameter beim Kontaktlinsenkauf anzugeben, da sonst nur die „normalen“ Sehprobleme ausgeglichen werden und nicht das altersbedingte Nachlassen der Augen. Experten wie Optiker und Augenärzte können diesen Wert jedoch problemlos bei der Anpassung der Linsen feststellen.
Regelmäßige Nachuntersuchung
Ein weiterer wichtiger Punkt, der neben den verschiedenen Parametern für die richtigen Linsen wichtig ist, sind regelmäßige Nachuntersuchungen. Die Sehleistung nimmt mit fortschreitenden Jahren ab und kann sich schon im Kindesalter verändern, jedoch auch zum Positiven. Hornhautkrümmungen können sich verändern und somit auch der Zylinderwert und die benötigte Achse der Linse. Des Weiteren kann auch eine Addition hinzukommen oder Verletzungen oder äußere Umstände können das Auge verändern. Zahlreiche Faktoren können somit die einst perfekte Kontaktlinsenwahl infrage stellen und um dies festzustellen, bietet es sich an, regelmäßig die Augen untersuchen zu lassen. Ein kurzer Termin bei Augenarzt oder Optiker verrät, ob sich etwas verändert hat oder ob die aktuellen Linsen immer noch beste Wahl sind. Zudem erscheinen auch immer wieder technische Verbesserungen und somit verbesserte Kontaktlinsenarten. Ein guter Optiker wird Sie auf dem Laufenden halten und genau die richtige Linse für Sie aussuchen.
Tipps für Kontaktlinsenträger
Neben dem Finden der richtigen Linsen, gibt es auch im Alltag einiges zu beachten, damit die passenden Linsen auch ihr bestes Potenzial in den Augen entfalten können und es nicht zu Augenirritationen, Tränen der Augen oder sogar Schmerzen beim Tragen kommt. Wichtig ist dabei, wie man sie ins Auge einsetzt und wieder herausnimmt, wie lange man sie trägt und wie hygienisch man im Umgang mit ihnen ist. Wenn man eine gute tägliche Routine entwickelt, dann machen die Linsen noch lange Spaß und sind eine Erleichterung fürs Leben, das was sie auch sein sollen, und keine Belastung.
Einsetzen und Herausnehmen
Da Linsen stundenlang auf dem Augapfel aufsitzen, bei manchen speziellen Kontaktlinsenarten auch einen gewissen Druck auf das Auge ausüben und prinzipiell ein Fremdkörper im Auge sind, ist es wichtig, dass man sie richtig ins Auge einsetzt. Dies geschieht mit einem Finger, bei den meisten Menschen ist es der Zeigefinger der rechten oder linken Hand, je nachdem ob man Rechts- oder Linkshänder ist.
Nachdem man die Linsen aus ihrer Flüssigkeit genommen hat, in der sie über Nacht oder die letzten Stunden gelagert haben, wäscht man sie noch einmal mit besagter Flüssigkeit ab, damit auch alle Ablagerungen und jeder Schmutz abgewaschen ist. Dieses Nachspülen ist wichtig, da man sich das Aufbewahren der Linsen in der Flüssigkeit wie einen Abwasch vorstellen kann. Beim Abspülen im Becken voll mit Schmutzwasser ist es ja auch wichtig, dass man den sauber gemachten Teller noch einmal mit klarem Wasser abwäscht, um den Schmutzfilm komplett loszubekommen.
Nach dieser kompletten Reinigung kann man nun die Linse ins Auge einsetzen, wobei man genau darauf achten sollte, ob es die richtige ist, denn viele Menschen haben auf dem einen Auge andere Maße als auf dem anderen. Während also beispielsweise der rechte Zeigefinger die Linse vorsichtig auf den Augapfel mittig aufsetzt, halten zwei weitere Finger die Augenlieder auseinander. Nach dem Einsetzen kurz das Auge schließen, da so die Linse automatisch richtig ausgerichtet wird. Soweit die Theorie, jedoch kommt die Routine, wie bei allem, mit der Praxis und jeder macht es sehr individuell. Wichtig ist dabei aber, dass man die Linse mittig einsetzt, sodass sie am rechten Platz ist.
Beim Herausnehmen von weichen Kontaktlinsen setzt man zwei Finger, beispielsweise Daumen und Zeigefinger der präferierten Hand, auf den linken und rechten äußeren Rand der Linse. Dann drückt man diese aus beiden Richtungen leicht zur Mitte zusammen, sodass sich die Linse vom Auge löst und zwischen den beiden Fingern hängt. Hierbei sollte man jedoch vorsichtig sein, dass man sich nicht direkt ins Auge fasst oder zu viel Druck anwendet.
Bei harten Linsen zieht man mit einem Finger am äußeren Augenrand die beiden Lider nach außen, sodass die Linse von selbst in die geöffnete andere Hand fällt, die man unter dem Auge platziert. Träger harter Linsen benutzen auch gerne eine Art kleinen Saugnapf um die Linse zu entfernen. Dieser wird mittig auf der Kontaktlinse angebracht, sodass die Linse nur noch gerade aus dem Auge genommen werden muss.
Nach erfolgreicher Herausnahme, die auch erst mit der Zeit erprobt und schneller wird, legt man die Linsen in die vorbereitete Flüssigkeit im dafür vorgesehenen Behälter. Dabei sollte drauf geachtet werden, dass auch noch Tage später ersichtlich ist, welches die rechte, und welches die linke Linse ist.
Kontaktlinsen nicht zu lange tragen
Damit man lange Freude an seinen Linsen hat, ist es zudem wichtig, sie nicht rund um die Uhr zu tragen. Beispielsweise weiche Linsen haben von Natur aus eine gewisse Form, die jedoch nach stundenlangem Tragen ausgedehnt ist, da die Linse stundenlang auf dem Augapfel saß und bei den unzähligen Bewegungen des Auges mitgegangen ist sowie an Feuchtigkeit verloren hat. Nach diesen Strapazen braucht sie eine gewisse Ruhezeit, um sich wieder zusammenzuziehen und die alte Form anzunehmen. Zudem wird sie durch das Pflegemittel von Ablagerungen befreit und gereinigt.
All dies ist wichtig, damit es zu keinen Irritationen der Augen, Bindehautentzündungen und Überreizungen der Augen kommt, denn nicht nur die Linse braucht eine Pause von den Augen, auch andersherum ist dies der Fall. So gut man sich an Linsen gewöhnen kann und so gut verträglich sie dank moderner Technik sind, sie sind und bleiben doch ein Fremdkörper im Auge, der nicht allzu lange dort drin bleiben sollte. Als Faustregel gilt, dass Linsen einmal am Tag über einen Zeitraum von sechs Stunden nicht getragen und in ihrer Pflegeflüssigkeit aufgehoben werden sollten. Dies bedeutet jedoch, dass man abends auf der Couch auch immer noch auf ein Brillengestell zurückgreifen können sollte.
Keine beschädigten Kontaktlinsen einsetzen
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Intaktheit der Linsen. Falls eine Linse in irgendeiner Form beschädigt ist, also beispielsweise einen Riss hat, ein Teil fehlt oder sie auch nach stundenlanger Pause nicht mehr in ihre Ursprungsform zurückgeht, so sollte sie weggeworfen und nicht weiterhin hergenommen werden. Beschädigte Stücke können dem Auge physisch schaden und können zudem ihre gewünschte Funktion als Sehhilfe nicht mehr richtig erfüllen. All dies kann und sollte nicht vorkommen, auch wenn man die Lebenszeit seiner Linsen verlängern möchte. Halten Sie sich an die angegebene Lebensdauer der Linsen, dann gehen heutige Modelle kaum noch kaputt oder reißen ein. Linsen, die jedoch über ihrem Verfallsdatum sind, machen meist Ärger, da sie gerne reißen aufgrund von Abnutzung, das Auge reizen und Ablagerungen an sich haben, die nicht mehr gelöst werden können.
Hygiene für Kontaktlinsen
Ein häufig übersehener Punkt bei Linsen ist die Hygiene, die man unbedingt im Umgang mit ihnen einhalten muss. Augen sind sehr empfindlich und reagieren abweisend auf jeglichen Schmutz, der sich in ihnen befindet. Besonders schmerzhaft kann Schmutz unter der Linse sein, da er durch beispielsweise harte Linsen an den Augapfel gedrückt wird und somit nicht durch einfaches Augenreiben entfernt werden kann. Damit solch eine Situation nicht aufkommt, ist es wichtig grundlegende Hygieneregeln im Umgang mit ihnen einzuhalten.
Zum Ersten sollte man stets gewaschene Hände haben, wenn man die Linsen anfasst, denn auch scheinbar saubere Hände haben oft noch einen Fettfilm auf sich oder Bakterien und Keime. All dies kann die Gesundheit der Augen und die gute Sicht dank Linsen gefährden. Des Weiteren sollte auch das Pflegemittel, mit dem man sie abspült oder in der man sie aufbewahrt, immer frisch sein. Sparen Sie hier nicht am falschen Ende, Ihre Augen werden es Ihnen danken. Auch sollte man beim zur Neige gehen einer Flasche Kontaktlinsenmittel auch die Aufbewahrungsdose austauschen und sie, während man sie benutzt, regelmäßig ausspülen und trocknen lassen. Hier empfiehlt es sich beispielsweise, die Schale zu der Zeit verkehrt herum abtropfen zu lassen, in der man die Linsen trägt. Zudem sollte man aufpassen mit Make-up jeglicher Art. Augenmake-up wie Wimperntusche, Kajal oder Lidschatten sollte erst aufgetragen werden, nachdem die Linsen ins Auge gesetzt wurden und sollten am Abend vor dem Abschminken entnommen werden, sodass möglichst wenig davon auf die Linse kommt. Falls doch, machen Sie sicher, dass alles sauber abgespült wurde und keine Reste mehr sichtbar sind.
Wenn all diese Punkte befolgt werden, dann ist der Einsatz von Linsen problemlos und so effektiv, wie er sein sollte.
Pflegemittel
Pflegemittel sind ein entscheidender Faktor darüber, ob Linsen angenehm zu tragen sind. Da sie Ablagerungen von den Kontaktlinsen spülen, die besonders gerne auf weichen Linsen sitzen, die Linsen desinfizieren und ihnen bei der Regeneration helfen, entscheiden sie darüber, wie es den Augen geht, in die die Linsen eingesetzt werden, und wie lange diese Linsen ohne Beschädigung bestehen.
Harte Linsen werden mit einem speziellen Reiniger, dem Hartlinsenreiniger gesäubert und man benutzt spezielle Kochsalzlösung zum Abspülen sowie eine geeignete Aufbewahrungsflüssigkeit. Bei weichen Linsen gibt es mehrere Möglichkeiten: Es gibt All-in-one-Systeme oder Peroxidsysteme. Während Erstere selbsterklärend alles vereinen, gibt es verschiedene Peroxidsysteme, beispielsweise solche mit Tabletten. Hier legt man die Linsen nachts in eine Flüssigkeit ein, der jedoch eine neutralisierende Tablette hinzugefügt werden muss. Reinigt man die Linse nur mit der Flüssigkeit, so kommt es zu einem starken Brennen in den Augen. Gerade wenn man schnell vergesslich ist oder eine simple Lösung sucht, so sollte man zu einem allumfassenden Produkt greifen. Auf der anderen Seite schwören viele langjährige Kontaktlinsenträger auf die gleichzeitige Anwendung verschiedener Produkte, da sie spezieller und somit besser wirken.
Neben diesen Möglichkeiten gibt es auch noch die teure Variante des Ultraschallreinigers. Egal wozu man tendiert, ein Test und Vergleich verschiedener Wege lohnt sich allemal, um das individuell beste Produkt zu finden
Hersteller & Marken
Egal welche Art von Kontaktlinsen, ob harte, weiche oder torische Linsen, Multifokallinsen, Gleitsicht-Kontaktlinsen, Tages-, Monats- oder Wochenlinsen, zahlreiche Hersteller und Marken bieten eine fast unüberschaubare Vielzahl an Modellen an. Nach der Ausmessung der Linsen durch einen Augenarzt oder Optiker ist es möglich, das Spektrum bereits ein wenig einzuschränken, da beispielsweise bei einer Hornhautverkrümmung dem Kunden nicht jede Marke angeboten werden kann, da diese teils unterschiedliche Achs- und Zylinderwerte anbieten. Hier gilt es, zuerst einmal unabhängig von Marken und deren Reputation zu prüfen, welche Modelle passend sind. Danach sollte vor dem Kaufen oder online Bestellen mehrere dieser Möglichkeiten durchprobiert werden, um die richtige zu finden.
Wie in jeder Branche auch gibt es jedoch einige Anbieter, die durch Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Exemplarisch sind hier beispielsweise die Marken Wöhlk von Zeiss, Johnson & Johnson, Bausch & Lomb oder Ciba Vision genannt. Gut an solch großen Herstellern ist, dass sie jahrzehntelange Erfahrung haben, viel Geld in Forschung investieren und ihre Modelle über einen sehr langen Zeitraum anbieten. Das heißt, wenn man erst einmal ein Modell gefunden hat, welches einen komplett überzeugt, dass man dies jahrelang ganz problemlos nachordern kann.
Ciba Vision
Ciba Vision ist ein führendes Unternehmen bei der Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und Erforschung von Kontaktlinsen und deren Pflegemittel. Die Marke gehört zum Pharmaunternehmen Novartis mit Sitz in der Schweiz und ist in circa der Hälfte der Länder weltweit mit seinen Produkten vertreten. Seit 2011 hat sich die Firma mit Alcon zusammengetan, die Marktführer im Bereich der Augenheilkunde sind, und nimmt somit den gemeinsam Platz als Marktführer auf dem Sektor Augenheilkunde und Augenpflegeprodukte ein. Neben den hochwertigen Linsen und Linsenmitteln hat sich das Unternehmen beispielsweise in Deutschland als eines der engagiertesten etabliert, sodass es 2013 als sozialer Arbeitgeber ausgezeichnet wurde.
Bekannte und sehr beliebte Produkte, die von Ciba Vision hergestellt werden, sind die Tageslinsen „Dailies“, „Focus Dailies“ und die weiche Linsen-Reihe „Air Optix“. Alle drei Reihen gibt es in verschiedensten Anforderungen, sodass möglichst viele Menschen perfekt ausgestatten werden. Auch im Bereich Pflegemittel überzeugt das Unternehmen mit dem 1-Phasen Peroxydreiniger „AOSept Plus“ und der All-in-One Multifunktionslösung „Solo Care Aqua“.
Johnson & Johnson
Das Unternehmen Johnson & Johnson ist ein global player auf dem Bereich der Pharmazie- und Konsumgüterherstellung mit Sitz in New Jersey in den Vereinigten Staaten von Amerika. 1886 von den Gebrüdern Johnson gegründet stieg es rasch zum weltweit bedeutenden Hersteller auf, der heute beispielsweise die Marken bebe und o.b. beinhaltet.
In der Sparte Johnson & Johnson Vision Care bietet die Firma viele verschiedene Kontaktlinsenarten an. Eine bekannte Linsenreihe ist die „Acuevue“-Reihe, die es als sphärische Linsen, torische Linsen und Multifokalkontaktlinsen gibt. Besonders im Bereich Astigmatismus, der weitverbreiteten Hornhautverkrümmung, hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht, da es hier zahlreiche Möglichkeiten zur Korrektur anbieten und viel Zeit und Geld in Forschung investiert.
Bausch & Lomb
Eine weitere bekannte Firma, die Kontaktlinsen herstellt, ist Bausch & Lomb. Der 1853 in den USA von zwei Deutschen Auswanderern gegründete Hersteller mit Sitz im Bundesstaat New York ist vor allem für seine hervorragenden Linsen bekannt und errang Berühmtheit durch die Brillenmarke Ray Ban, die er 1999 verkaufte. Neben der führenden Position auf dem Weltmarkt für Linsen hat sich die Firma auch einen Namen auf dem Feld für Medizintechnik gemacht.
Zu den bekannten Linsen der Marke Bausch & Lomb gehört die „PureVision“-Reihe, sowie die Modelle „SofLens“. Beide Reihen gibt es in den verschiedensten Ausführungen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse, beispielsweise die „PureVision Multi-Focal“ als gute Multifokallinse oder die „SofLens 38“, eine auch bei trockenen Augen sehr gut verträgliche Monatslinse. Egal welches Modell, sie zeichnen sich durch hohe Qualität aus und sind auf dem aktuellsten technischen Stand.
Cooper Vision
Cooper Vision ist ein Hersteller aus dem Bereich der weichen Linsen und hat sich vor allem auf torische Linsen spezialisiert, die neben der Funktion als Sehhilfe besonders die Hornhautverkrümmung lindern. Diese Marke bildet zusammen mit Cooper Surgical die Cooper Companies Inc. mit Sitz in Kalifornien. Besondere Bekanntheit hat Cooper Vision auf dem U.S.-amerikanischen Markt, wo sie als Pionier der Kontaktlinsentechnik gehandelt werden. Produziert wird jedoch an internationalen Standorten und dank der Spezialisierung auf weiche Linsen ist Cooper Vision mittlerweile einer der größten global players im Bereich Kontaktlinsen. Nach dem Kauf von Ocular Sciences im Jahr 2005 hat sich die Firma auch auf dem deutschen Markt platziert.
Besonderes Prestigeobjekt des Unternehmens ist die Linsenreihe „Proclear“, die biologisch abbaubar ist, da das verwendete Material Omafilcon A eine Kopie des Stoffes Phosphorylcholin ist, der als Teil von Molekülen in jedem Lebewesen vorkommt und seit längerer Zeit im Bereich Biomedizin, beispielsweise in Beipässen, hergenommen wird. Vorteil für den Träger ist dabei, dass dieser Stoff als körpereigen angesehen wird und es daher zu weniger Abstoßreaktionen des Körpers kommt. Eine weitere bekannte Linie ist auch die „Biomedics“ Produktfamilie, die als kostengünstigere Alternative mit trotzdem hohen Standard für viele Menschen eine gute Alternative zu teuren Kontaktlinsen darstellt.
Wöhlk (Zeiss)
Wöhlk ist eine bekannte Linsenmarke, die die Kontaktlinsen des renommierten deutschen Unternehmens Carl Zeiss lizenziert, welches unter anderem international führend ist im Bereich der Optik. Die Geschichte von Wöhlk fing bei Heinrich Wöhlk aus Kiel an, der 1936 Skleralschalen von Zeiss ausprobierte, jedoch mit der damaligen Unbequemlichkeit sehr unzufrieden war. Angestachelt von Wissensdurst und Forschergeist entwickelte er somit in den 1940er Jahren mehr durch Zufall als gewollt die ersten Linsen, indem er sich nur auf den optischen Bereich konzentierte und somit quasi die ersten formstabilen Kontaktlinsen erfand. Seitdem entwickelte er und sein dazukommendes Unternehmen immer komfortablere Linsen, sodass das Tragen ihrer Linsen zu einem ausgesprochenen Vergnügen wird.
Die „Contact“-Familie ist technisch sehr ausgereift und überzeugt durch einen sehr hohen Wassergehalt, der es fast schafft, dass man es nicht mehr bemerkt, wann man die Linsen trägt und wann nicht. Technisch innovativ sind die beliebten „Contact Day“ und „Contact Four“ Linsen, die dank ihres Materials Vitafilcon vom Körper als körpereigener Teil empfunden werden. Als eine weitere bekannte Reihe sind die „Contact Air“ Linsen zu nennen, die es, genau wie die anderen, auch als torische oder sphärische Linsen gibt, sowie in unterschiedlichsten Ausführungen als Tages-, Wochen- oder Monatslinsen.
Hydrogel Vision
Bei der Firma Hydrogel Vision handelt es sich um eine Tochtergesellschaft von Benz Research und Development. Die Philosophie der Marke, deren Hauptsitz in Floria liegt, ist es, gut verträgliche Kontaktlinsen zu produzieren, die aufgrund vieler differenzierter Parameter die besten Möglichkeiten für Menschen mit sehr unterschiedlichen Kontaktlinsenfaktoren sind. Man versucht also, möglichst allen die perfekte Lösung zu geben, was allen Kontaktlinsenträgern natürlich entgegen kommt.
Besonders die Verträglichkeit von Hydrogel Vision Linsen ist herausragend, die dank des Materials Hioxiflicon A und Hioxifilcon D erreicht wird. Aufgrund ihrer Luftdurchlässigkeit und dem Fakt, dass Linsen mit diesen Materialien zu einem sehr hohen Anteil aus Wasser bestehen, sind sie sehr komfortabel im Auge und lassen die Augen auch abends noch frisch und munter erscheinen. Auch das verarbeitete Material Mucin, welches Wasser bindet, trägt dazu bei, da die Linsen somit kaum austrocknen und dabei ihre Form verlieren. Zudem verhindern ihre ionische Eigenschaft, dass sich Ablagerungen leicht ansammeln und somit erleichtern sie Kontaktlinsennutzern den Alltag enorm. Besonders hochwertig sind dabei die „Extreme H20“ Linsen, die es in verschiedensten Ausführungen gibt, beispielsweise als „Extreme H20 Xtra“, die besonders reißfest sind und daher gerade für das Beginnerstadium geeignet sind, oder „Extreme H20 Thin“, die besonders dünn sind und damit noch komfortabler.
MPG&E
Die deutsche Firma MPG&E ist im hochklassigen Kontaktlinsensegment angesiedelt und produziert eigenständig hochwertige Linsen seitdem sie im Jahr 2000 aus dem Carl Zeiss Konzern hervorgegangen ist. Dabei vereint sie Komfort, technischen Fortschritt und Bedienerfreundlichkeit. Dabei bietet die Marke verschiedene Modelle an und verkauft neben den Standards wie weichen und harten oder torischen Linsen auch weitere Modelle.
MPG&E bietet dabei die Linien „Perfect“, „Ecco“, „Compakt“, „natural fit“ und „Dreamlens“ an. Besonders innovativ ist beispielsweise die orthokeratologische Linse „Dreamlens“, die über Nacht die vorhandenen Sehschwächen ausgleicht, sowie die Linse „Chromagen“, die Farbfilter beinhaltet, um somit Farbfehlsichtigen und Legasthenikern das Leben leichter zu machen. Jedoch gibt es auch hochwertige „normale“ Monatslinsen wie die „ECCO easy AS“, die Sehstörungen perfekt ausgleichen. Mit der Pflegeserie „Perfect Aqua Plus“ sorgt MPG&E dann zusätzlich noch dafür, dass ihre qualitativ hervorragenden Linsen auch gut versorgt sind und nicht durch schlechte Pflege in ihrer Qualität eingeschränkt sind.
Fazit
Kontaktlinsen sind für viele Menschen eine Erlösung. So schick, modern und hilfreich Brillen auch sind, in vielen Situationen sind Linsen die praktischere Wahl, wie beispielsweise beim Sport, wenn die Brille auf der schweißnassen Nase rutscht oder bei Ballsportarten in Gefahr ist kaputt zu gehen. Zudem sind sie auch im weiteren Alltag praktischer, da man einfach eine Sonnenbrille tragen kann, diese nicht mit speziellen Gläsern ausstatten muss und zudem auch modisch zu allem passen, was bei einer Brille mit auffälligem Gestell meist nicht der Fall ist. Des Weiteren können die Auflageflächen der Brille auf der Nase sowie die Bügel am Kopf bei vielen Menschen Unbehagen und sogar Spannungen durch einen zu strammen oder falschen Sitz auslösen. Linsen sind hierbei die bessere Wahl, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Technologie so weit fortgeschritten ist, dass der Brillenersatz heute keine Augenprobleme mehr verursacht.